Capsaicin - die Schärfe in der Chili

Die Schärfe kommt von Capsaicinoiden. Es gibt natürlich Unterschiede zwischen den Sorten, aber in der Regel liefert Capsaicin 50-70 % der Schärfe in Form von Schärfe und Biss, während 20-25 % von Dihydrocapsaicin in Form von brennenden Noten im Gaumen und Rachen geliefert werden. Capsaicin wird nicht von unseren Geschmackssinnen registriert, sondern wird von unseren Nervenrezeptoren identifiziert, die Schmerzsignale durch das zentrale Nervensystem an unser Gehirn senden. Es ist die gleiche Funktion, die ausgelöst wird, wenn man sich zum Beispiel an etwas Heißem verbrennt. Das Gehirn wird einen brennenden Schmerz registrieren, egal ob es von einer Chili kommt oder ob man sich tatsächlich an etwas Heißem verbrannt hat.

Körpermuster der Reaktionen
Capsaicin wird als brennendes Gefühl im Mund und Rachen wahrgenommen, und deine Augen und Nase werden wässrig. Die Stellen mit den meisten Rezeptoren sind auch die Stellen, an denen der Schmerz am stärksten empfunden wird. Dein Mund und Rachen haben viele Rezeptoren, daher tut es dort natürlich am meisten weh. Das ist auch der Grund, warum Chili in den Augen unangenehm ist, und warum du Chili auch an der Innenseite deiner Handfläche spüren kannst. Der Körper reagiert also, als ob er in Gefahr wäre, und versucht, den Schmerz zu lindern. Du wirst anfangen zu schwitzen, Tränen in den Augen zu bekommen, zu niesen oder vielleicht hast du den Drang, zu erbrechen. Das ist die Art und Weise, wie Schleimhäute den Schmerz bekämpfen. Obwohl der Körper heftig auf Capsaicin reagiert, ist es völlig ungefährlich für den Körper. Im Laufe der Zeit kannst du dich an immer mehr Capsaicin gewöhnen, und deine Toleranzschwelle für "das Brennen" wird größer und größer. Wenn du jedoch eine Pause von der Chili-Einnahme machst, wird die Empfindlichkeit der Rezeptoren gegenüber Capsaicin wiederhergestellt, und eine starke Chili wird sich wieder so stark anfühlen wie beim ersten Mal, als du sie probiert hast. Du kannst also ein Hardcore-Chilifresser sein, wenn du regelmäßig deine Nervenrezeptoren abbrennst. Die gute Nachricht ist dann, dass, wenn du eine Pause einlegst, deine Nervenenden wiederhergestellt werden. Das ist doch eine Win-Win-Situation für jeden Chili-Liebhaber.

Der stærkeste Teil einer Chili sind nicht die Samen, wie viele tatsächlich denken, sondern vielmehr der Plazenta und die Samenwand. Das ist das Weiße, an dem die Samen haften. Eine Chili ist nicht gleichmäßig scharf. Am dichtesten sitzen die Samen an der Plazenta in der Nähe des Stiels und hier sitzen mehr als 90% des Capsaicins. Um weniger Schärfe zu erzielen, können Sie daher die Samen und die Plazenta herausschneiden.

Was hilft gegen den Schmerz?
Capsaicin löst sich in Fett und Öl auf. Deshalb ist Vollmilch oder Olivenöl eine gute Wahl, wenn du kurzzeitig Ruhe vor dem Schmerz haben möchtest. Eis und Joghurt werden den Schmerz kühlen, aber ansonsten ist Zeit dein bester Freund. Du musst ein wenig Geduld haben und langsam wirst du merken, dass der Schmerz nachlässt, die Nebel sich lichten und nach einer Stunde wirst du wieder bei klarem Verstand sein.

Was hilft nicht gegen den Schmerz?
Capsaicin ist wasserabweisend, also hilft Wasser nicht. Bier, Alkohol und Limonade werden den Schmerz leider auch verschlimmern.